Minecraft mit realistischer Grafik? Sehr gern!
Minecraft ist ein Phänomen, das Spieler auch mehr als zehn Jahre nach Veröffentlichung in den Bann zu ziehen weiß. Die simple Grafik, das schnell verstandene Gameplay, die große Freiheit: Das Klötzchenspiel hat eine ganze Generation geprägt und das Survival-Genre aufs Neue mit Leben befeuert.
Mojang und Markus „Notch“ Persson arbeiten mit Hochdruck daran, Minecraft interessanter zu gestalten. Die vielen und sehr regelmäßigen Updates sprechen Bände. Kaum scheint es, als habe die Welt all ihre Feinheiten erfahren, können wir bereits riesige Bauten unter der Meeresoberfläche bewundern oder neue Höhlensysteme in Augenschein nehmen.
Doch wie steht es um realistische Grafik? Wäre Minecraft immer noch Minecraft? Leidet der Spielspaß möglicherweise gar unter zu vielen Innovationen? Wir sind den wichtigsten Fragen nachgegangen.
Die Schönheit der Simplizität
Kaum ein Spiel hat es einem so einfach und doch so schwer gemacht. Minecraft lebt von seiner Einfachheit und dem schnellen Verständnis der rudimentären Basics. Der erste Baum ist so schnell abgeholzt wie die Axt gecraftet – und wer lang genug durch das Biom schreitet, erfreut sich schon bald an einer schicken Holz- oder Steinhütte, die ihm Schutz bietet. Und der ist dringend notwendig. Denn wann immer der Mond scheint, machen sich unheimliche Monster daran, dem Spieler ans Leder zu gehen.
So groß die spielerische Freiheit auch ist: Sie wirkt gleichermaßen erschlagend. Wer Kreativität und Vorstellungskraft vermissen lässt, sieht den sprichwörtlichen Wald vor lauter Bäumen nicht. Da wirkt das Lego für den Bildschirm plötzlich unnahbar und zäh. Schließlich gibt Minecraft keine Ziele vor. Es gibt weder Level noch zu rettende NPCs – sieht man vom Enderdrachen ab, der später als ein optionaler Bosskampf definiert wurde. Minecraft ist alles und nichts, kurzum das, was der Spieler daraus macht.
Grenzenlose Freiheit für Modder
Minecraft-Entwickler Markus Persson ist clever und kümmert sich gar nicht allein darum, dass sein Spiel derart viele Fans auf Trab hält. Die Modderszene ist seit vielen Jahren aktiv und hat aus dem Klötzchenspiel eine ganze Wissenschaft gemacht. Es dauerte nicht lang, da ließen sich unzählige Modikationen herunterladen, die der zufällig generierten Welt einen neuen Anstrich verpasst haben.
Der Fantasie waren noch nie Grenzen gesetzt. Und ganz egal, ob sich die Optik an Skyrim, Fallout oder der chinesischen Mythologie orientieren soll: Wenige Klicks genügen, um ein Mod-Pack zu installieren und Minecraft so bunt und vielfältig wie nie zu erleben. So manche Texturen lassen das Spiel beinahe fotorealistisch aussehen.
Minecraft von seiner schönsten Seite
Die bisher aufwändigsten und schönsten Texturen stammen zweifellos von Digital Dreams, der Minecraft um die „Optimum Realism“-Mod bereichert. Und siehe da: In einem acht Minuten langen Showcase auf YouTube ist das Spiel kaum wiederzuerkennen. In 8K-Auflösung könnte es sich glatt um einen AAA-Titel handeln, wenngleich sich die Pixelwelt mit der realistischen Darstellung durchaus leer und trostlos anfühlt.
Für den normalsterblichen PC-Nutzer ist die Mod derzeit noch nichts, denn die notwendigen Komponenten übersteigen gängige Preisklassen um Welten. Zudem steht der Download der Texturen und Shader aktuell ausschließlich für Patreon-Unterstützer zur Verfügung.
Gute Grafik? Gute Idee!
Gleich vorweg: Es wird niemals einen verpflichtenden Minecraft-Mod geben, der die beliebte Pixelgrafik von heute auf morgen realistisch werden lässt. Wer sich an die bekannte Optik gewöhnt hat, muss sich also keineswegs umstellen. Die vielen Mods sind mehr für Spieler gedacht, die über den Tellerrand hinausschauen und das Game von einer anderen Seite aus erleben wollen.
Digital Dreams hat einmal mehr ganze Arbeit geleistet und präsentiert Minecraft mit seinen Arbeiten so schön wie noch nie. Eben das ist die große Qualität des Spiels: Die Sandbox lässt sich bequem und simpel an die eigenen Wünsche und Bedürfnisse anpassen. Und ob mit oder ohne Mod: Es gibt stets etwas zu erledigen.